Seit eineinhalb Jahren schon pausieren die Mitglieder der Herzsportgruppe des Castroper Turnvereins 1874 e.V. coronabedingt. Zuletzt hatten sie gehofft, nach den Sommerferien in der Sporthalle der Fridtjof-Nansen-Realschule wieder gemeinsam durchstarten zu können – doch vom gewohnten Training in der Gruppe rät Dr. Jürgen Jahn vom Evangelischen Krankenhaus Castrop-Rauxel weiterhin ab. Zu hoch sei das Risiko für Herzpatienten, sich mit dem Coronavirus zu infizieren. Sie gehören zur Gruppe jener, die besonders gefährdet sind, schwer an Covid-19 zu erkranken. „Herzkranke haben wenig Reserven. Auf das Gruppentraining in der Halle sollte deshalb weiterhin verzichtet werden“, sagt der Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Altersmedizin. Übungseinheiten mit Abstand im Freien seien theoretisch möglich, lassen sich aufgrund der strengen rechtlichen Vorgaben im Herzsport aber kaum realisieren, sodass die Castroper Gruppe ihre gemeinsamen Aktivitäten weiter aussetzen.
Auf Bewegung gänzlich verzichten müssen die Mitglieder aber nicht. „Spaziergänge sind eine Alternative. Körperliche Ertüchtigung über einen längeren Zeitraum ist das Beste, was es für das Herz gibt“, so der Kardiologe. Herzkranke Patient*innen sollten dabei unbedingt ihre gesundheitlichen Grenzen kennen und stets auch das Wetter im Blick haben: „Bei schwülem Wetter setzen Herzkranke besser aus“, rät Dr. Jahn.
Dass ihre Herzsportgruppe weiter pausieren muss, betrübt Gruppenleiterin Christa Burmeister. Aber sie verspricht, weiter auf anderen Wegen Kontakt zu den Mitgliedern zu halten – zum Beispiel wie mit der Teamgeist-Aktion zu Ostern.
(Quelle: EvK Castrop-Rauxel, August 2021)